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Von den Bienchen und den Blümchen

Ist das jetzt eine..? Nein, das ist keine. Ist das eine?

ACHTUNG! Trigger-Warnung: Folgend werden übergriffige sexuelle Handungen explizit beschrieben.

Fred begegnete mir letztes Jahr auf einer Sex-Website. Fred, der eigentlich gar nicht Fred heißt, war 22, hübsch und sexuell unerfahren. Damit passte er ziemlich perfekt ins Schema meines Kinks für halbwüchsige Typen. Fred hatte schon Vaginalsex gehabt, aber noch nie einen Blowjob bekommen und das fand ich aufregend. Ich war nach nach dem Ende einer langjährigen Beziehung gerade dabei, meine sexuell dominante Ader zu entdecken. Ich wollte endlich Männer entjungfern, anstatt von Männern entjungfert zu werden. Ich wollte das erste Mal für jemanden sein, den Spieß umdrehen und mich in wohlbekannter Macker-Manier verewigen auf einem unberührten Körper und in einer Erinnerung. Fred erzählte komische Geschichten von seiner Ex-Freundin, die zu ihm „Dann mach halt“ sagte, wenn er Sex wollte. Und suhlte sich anschließend in Eigenlob, weil er das nicht geil fand: „Ich bin wirklich das Gegenteil von einem Vergewaltiger“, schrieb er. Ich fand ihn komisch, aber redete mir negative Gefühle aus. Was sollte mir ein schlaksiger, unerfahrener Junge schon antun? Wir trafen uns und kamen schnell zur Sache. Nach einigem Rumgelecke im Park nahm ich ihn mit zu mir. Ich fühlte mich stark und emanzipiert, war ich doch dabei, einen verdammt hübschen Typen abzuschleppen – in mein Zuhause. Seine emotionale Distanz war auch beim Sex allgegenwärtig. Ich erinnere mich an fehlende Mimik und kalte, dunkle Augen. Fred und ich hatten uns im Vorhinein über unsere Vorlieben ausgetauscht. Ich würde gern sagen unsere Grenzen und No-Go‘s waren genauso Thema, aber das blieb vage. Die sind ja auch eher so der Stimmungskiller und waren deshalb nicht Fred’s Lieblingsthema. Lieber die spaßigen Dinge: in einer Sexfantasie, die er per Sprachnachricht ausführte und dazu masturbierte, wurde mir, während er mich fickte, aus heiterem Himmel ein Kissen aufs Gesicht gedrückt. Meine Brüste wurden in seinen Ausführungen zu „Titten“ und meine Vagina? Vulva? (für ihn war alles „da unten“ einerlei) zur „pussy“. Soweit, so okay. Oder besser: Alltag im Patriarchat. Ich erklärte ihm also freundlich, warum ich „Dann mach halt“, Kissen und „Titten“ problematisch fand und wir kehrten schnell zum Austausch über favorisierte Stellungen und Praktiken zurück. Zu meinen all-time-favs gehörte zu der Zeit dominanter doggy style inklusive Würgen, Kopf an den Haaren nach hinten ziehen, Festhalten. Gesagt, getan. Nach Geknutsche, Rumgefummel und ausgiebigem Oralsex (erster Blowjob: check!) gingen wir über zum Vaginalsex. In der Hündchen-Position zog er dann mit solcher Kraft an meinen Haaren, dass sich mein Rücken ungesund und schmerzhaft durchbog und meine Kopfhaut wie Feuer brannte. Er hatte sich zu dem Zeitpunkt in Rage gefickt, meine Haare waren zum Haltegriff mutiert, er stieß sich in seinem Fickrhythmus ruckartig abwechselnd von meinem Kopf ab und zog ihn zu sich ran. Ich konnte vor Überrumpelung von dieser Grobheit und vor schmerzendem/r Rücken/Kopfhaut einige Sekunden nicht denken, bevor ich all meinen Mut zusammennahm und mir ein leises „Nicht so doll, an den Haaren“ über die Lippen kam. Das Patriarchat hat mich gut erzogen, ich wollte eigentlich nicht die Stimmung ruinieren, aber das tat schon verdammt weh. Er schien meine Worte kaum zu hören geschweige denn zu begreifen, ließ dann für einige Sekunden minimal lockerer – und kam zur vorigen Härte seines Griffes zurück. An dem Punkt überkam mich eine altbekannte Resignation und ich gab auf. Gegen den Schmerz auf meiner Kopfhaut biss ich nur innerlich die Zähne zusammen (durch den extremen Zug Richtung Rücken konnte ich meinen Mund nicht schließen) und ließ ihn mich fertig ficken. Ich dachte nicht mehr nach, stöhnte halbherzig an den richtigen Stellen und wartete auf das Ende.

In der (von mir initiierten) Nachbesprechung hob ich positiv hervor, dass mir „nur eine Sache nicht so gut gefallen“ hätte. Fred nickte.

Fred wollte ich danach unbedingt nochmal treffen. Er war doch so hübsch gewesen und leckte als könne er einen Preis gewinnen und wie oft findet man das und überhaupt, er war ja wirklich soooo hübsch gewesen. Props an die Freundin, die mich abhielt.

Dominanten doggy style kann ich seitdem nicht mehr gut ertragen.